Die Sonne schickt
keine Rechnung!

Am 29. Mai 2019 fand in Vitis der 11. Thayaland-Zirkel statt. Die Marktgemeinde Vitis lud in Kooperation mit KEM und KLAR Thayaland zu einem Infoabend bei dem es um Solarenergie, d.h. Wärme und Strom von der Sonne, ging. Fachlich begleitet wurde der Infoabend von der Energieagentur der Regionen.

Unter anderem wurde folgendes inhatlich aufbereitet:
Bei jeder Verbrennung von Öl, Gas oder Kohle entstehen Schadstoffe und Treibhausgase. Diese schaden unserer Umwelt – sowhol Tieren, Pflanzen, Menschen, als auch ganzen Ökosystemen. Pro Liter Heizöl, der verbrannt wird, fallen rund 2,9 kg an Treibhausgasemissionen an, pro Kubikmeter Erdgas sind es 2,4 kg und bei Kohle (Stein- bis Braunkohle) sind es 3,1 bis 3,6 kg nur an Treibhausgasemissionen. Zusätzlich werden noch andere Schadstoffe frei und in die Luft emittiert. Deshalb gilt es zu schauen, wo Energie verschwendet wird und wie sie umweltschonend produziert werden kann.

Das Verbrennen fossiler Rohstoffe muss demnach, so weit wie möglich, minimiert werden. Deshalb ist es nicht nur elegant, sondern ein Gebot der Stunde, die Solarenergie als eine emissionsfreie Form der Energie ganz breit zu nutzen. Einfach gesagt, ist jedes Dach eine Erntefläche. Insofern gibt es, wenn man sich umschaut, unzählige brachliegende Potentiale. Es gilt diese zu nutzen, vor allem dort wo Wärme UND Strom gebraucht werden. Wo die Fläche knapp ist, bieten sich Hybridkollektoren an.

Die Nutzung der Solarenergie zur Stromerzeugung ist in der KEM Thayaland seit 2012 stark gestiegen und zwar auf das 5-7-fache je nach Kennzahl. Mit einem Wert von fast 410 Watt pro Einwohner lag Vitis 2017 an hervorragender dritter Stelle im Bezirk. Die Marktgemeinde selbst hat rund 100 kWp Photovoltaik installiert und beim Sportplatz wird Solarwärme fürs Warmwasser genutzt.

Die Investition in eine zukunftsfähige Energieversorgung wird aktuell durch den Raus-aus-dem-Öl-Bonus von Bund und Land unterstützt. Wer sich von einem alten Öl- oder Gaskessel trennt und auf Biomasse umsteigt, erhält bis zu 6.000 Euro Direktförderung aus Bundesmitteln und bis zu 3.000 Euro vom Land NÖ. Für kleinere Maßnahmen zur Optimierung der Heizung (Regelung überprüfen, Hydraulischer Abgleich, Pumpentausch u.Ä.) gibt es von der Klima- und Energie-Modellregion Thayaland den KEM-Heizungsbonus, der von allen Haushalten in der KEM Thayaland genutzt werden kann. Einfach anmelden, Heizung optimieren und 100 Euro sichern.

Otmar Schlager stellte die Klimawandel-Anpassungsmodellregion „KLARe Zukunft Thayaland“ zu der alle 15 Gemeinden im Bezirk Waidhofen und die Kleinregion ASTEG gehören, vor. Die Modellregion beschäftigt sich mit der Entwicklung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel.

Alexander Friedrich von 3FSOLAR, Techniker und Unternehmer, stellte die Vorteile und Möglichkeiten des Hybridkollektors vor. Dieser Kollektor nutzt einerseits die Solarwärme, und ist andererseits kombiniert mit einem Photovoltaikmodul. Der Hybridkollektor wird in Österreich hergestellt und schafft eine Nennleistung von 290 Watt bei Strom und 825 Watt bei Wärme – mit einem Wirkungsgrad von mehr als 70! Prozent.  Der Kollektor ist auch ideal mit anderen Heizsystemen (von der Holzheizung bis zur Wärmepumpe) zu kombinieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Kollektor steuerbar ist und z.B. im Winter Schnee abgetaut werden kann. Besonders gut geeignet ist er aber auch für Betriebe, die viel Warmwasser benötigen wie z.B. Hotels, Gasthäuser und Hallenbäder.

PS: Für alle, die besonders gut informiert und aktiv sein wollen, empfiehlt sich eine Mitgliedschaft beim Zukunftsklub Thayaland. Das einmalige Eintrittsgeld ist ein Beitrag für das Stammkapital der TRE Thayaland GmbH, der jährliche Mitgliedsbeitrag ist für Privatpersonen 15 Euro. Er dient für Öffentlichkeitsarbeit und als Unterstützung für die Bürgerbeteiligungsaktivitäten insgesamt. Als Mitglied erhält man interessante Infos frühzeitig und einmal pro Jahr übernimmt der Klub die Anfahrtspauschale für eine NÖ Energieberatung. Einfach online das Formular ausfüllen.

Am Bild sind zu sehen (von links nach rechts):

Alexander Friedrich von 3FSOLAR (einem österreichischen Jungunternehmen, welches Hybridkollektoren mit hohen Wirkungsgraden entwickelt)

Installateur Horst Kienast

Anstbert Sturm, KEM-Manager

Renate Brandner-Weiß, Energieberaterin

Otmar Schlager, KLAR-Manager

Vizebürgermeister Hermann Lauter