Neobiota – invasive Arten
Schon immer in der Geschichte der Erde haben sich Lebensformen auf sich ändernde Bedingungen eingestellt und sich so, durch den Vorgang der Evolution, an die neuen Umweltbedingungen angepasst.
Der derzeit im Gange befindliche Klimawandel ändert die Lebensbedingungen allerdings in einem solchen Tempo, dass für eine Anpassung keine Zeit bleibt. Angestammte Arten in einem Gebiet haben mit Umweltstress zu kämpfen – und gleichzeitig werden durch den zunehmenden Handel quer über den Globus neue Arten eingeschleppt. Diese waren in ihrem ursprünglichem Verbreitungsgebiet oft schon mit den auf uns zukommenden Rahmenbedingungen konfrontiert und haben so einen Startvorteil. Häufig kommen dann auch noch schnellerer Wuchs, schnellere Vermehrung oder miteingeschleppte Krankheiten hinzu, die den heimischen Arten das Überleben schwer machen.
Um diese sogenannten Neobiota (von griech. neos = neu, biotos = Lebensform) zu bekämpfen und unserer angestammten Flora und Fauna Zeit für eine Anpassung zu verschaffen, bedarf es der Mithilfe der Bevölkerung. Wir wollen an dieser Stelle immer wieder invasive Arten, seien es Neophyten (von griech. phytos = Pflanze), Neozoa (von griech. zoon = Tier) oder Neomyceten (von griech. mykes = Pilz) vorstellen, welche sich in Österreich und dem angrenzenden Europa auf dem Vormarsch befinden und dort große Probleme bereiten.
Jeder von uns ist gefordert – helfen Sie mit, den eindringenden Arten die Ansiedelung so schwer wie möglich zu machen. Bitte melden Sie uns via Kontaktformular, wenn Sie eine der vorgestellten Arten gefunden haben, damit das KLAR! Management sich einen Überblick über den Umfang des Problems in der Region schaffen kann.
Bitte teilen Sie uns im Formular die Pflanzen- / Tierart, den Fundort sowie die Größe des betroffenen Areals mit. Vielen Dank!
Derzeit in Blüte:
Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
Ungiftige, krautige, einjährige Pflanze. Wuchshöhe bis 2,5 Meter. Besiedelt Böschungen, wächst gerne an Gewässerrändern. Als Flachwurzler wird diese Pflanze bei Hochwasserereignissen samt Wurzeln weggerissen und landet sich gewässerabwärts wieder an. Reife Samen (mehrere Jahre keimfähig) springen bei der geringsten Berührung (Regentropfen reichen!) mehrere Meter weit und säen sich so in weitem Umkreis aus. Bildet bei unkontrollierter Vermehrung große Vorkommen die aufgrund der Wuchsgeschwindigkeit alles überwuchern und dem ursprünglichen Bewuchs keine Chance lassen.
Problematik:
Sehr schnellwüchsig – überwuchert in kürzester Zeit alles, breitet sich durch springende Samen großflächig aus. Flachwurzler der bei Hochwasserereignissen leicht mitgerissen und gewässerabwärts angeschwemmt wird und dort weiterwächst.
Bekämpfungsmethoden:
Ausreißen der ganzen Pflanze bei einzelnen Pflanzen (geht einfach da nicht fest verwurzelt) oder häufiges Mähen bei größeren Beständen und zwar über mehrere Jahre. Diese Maßnahmen sollten sofort nach der Entdeckung durchgeführt werden. Schnittgut kann liegengelassen werden oder im Restmüll entsorgt werden – auf keinen Fall verfüttern oder kompostieren, da dadurch etwaige reife Samen nur wieder weiterverbreitet werden! Beim Transport von Pflanzenteilen auf Materialverlust achten – dieser muss vermieden werden. Arbeitsgerät muss vor Ort gründlich gereinigt werden, damit reife Samen nicht verbreitet werden.
Weiterführende Informationen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dr%C3%BCsiges_Springkraut
https://naturschutzbund.at/alien-leser/items/id-2018-druesiges-springkraut.html
https://www.oegg.or.at/druesen-springkraut-indisches-springkraut/