Klimawandel-Wasser-Tanztheater
geht unter die Haut!
In der letzten Juni Woche führte das Metaffa-Tanztheater ihr klimakritisches Stück gleich 3 mal auf. Der Stadtsaal Waidhofen/Thaya, das Vereinshaus Horn, als auch das Haus der Regionen in Krems wurden zum künstlerischen Hotspot, um den Ernst der Lage im Zusammenhang mit Klimawandel und Wasser zu veranschaulichen. Nicht nur das, ebenso wurde Hoffnung und das Bewusstsein um die eigenen Handlungsspielräume vermittelt. Fachlich begleitet wurde die Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung von der Energieagentur der Regionen.
Viele Probleme des vom Menschen verursachten Klimawandels sind hinlänglich bekannt. Aber das rationale Erfassen der Problematik reicht nicht für die Änderung unseres Verhaltens. Menschen sind nicht nur rational, sondern vor allem auch intuitiv, sinnlich und sozial. Wir begreifen nicht nur intellektuell sondern mit allen Teilen unseres Körpers. Haben wir erkannt, dass wir mit Fossilenergie, Bodenversiegelung, Bodenverdichtung, und Verlust der Vegetation immer weiter zu Verwüstung unserer Erde beitragen? Haben wir begriffen, dass wir selbst das Zusammenwirken von Wasser, Boden, Luft und Lebewesen ständig stören und zerstören? Und vor allem, wissen wir wie wir das wieder ändern können?
Wasser ist der Stoff, aus dem wir zu 70 % bestehen. Deshalb ist es auch der Stoff dieses Stückes. Den einen steht es bis zum Hals, den anderen versandet es unter den Füßen. Der stete Tropfen, auf den wir vertrauen, dieser Rhythmus begleitet durch das Tanztheaterstück:
Wie machen wir den Ernst unserer Lage begreiflich und transportieren zugleich diese notwendige positive Stimmung, um gemeinsam die Chancen für den Klimaschutz und die Klimaanpassung zu nutzen? Wie vermitteln wir das überwältigende Bild vom guten Leben mit gutem Wasser für ALLE?
Klassische Elemente des Bühnen-Tanztheaters werden durch Passen mit Sprache, Gesang, Computeranimation, Licht- und Klangeffekten szenisch verdichtet. Die Zusehenden sollen emotional stark beeindruckt werden, denn alleine rational ist das nicht ausreichend rasch und auch nicht ausreichend stark zu schaffen, um noch die „Verwüstung und Vermeerung“ zu bremsen. Sie sollen mehrfach vom Stück profitieren – durch packende Unterhaltung, sowie durch Erkenntnis und Motivation zum praktischen Handeln in ihrem eigenen täglichen Leben.
Durch geordnete Siedlungsräume ebenso wie durch chaotische Landschaften mit grüner, roter, blauer Erde – an Land und unter Wasser – fließt unser Stück und WIR schwimmen mit – auf der Welle der vielen Tropfen, die mancherorts alles hinwegspülen und andernorts immer mehr heiße Steine nicht mehr abzukühlen vermögen. Durch die Lautsprecherboxen kommt anregende und aufwühlende Musik ebenso wie punktuelles Rauschen, Blubbern, Zischen …………………………………………
Die Agierenden und die Zusehenden werden zu einer Gemeinschaft der Betroffenen und WIR gemeinsam werden dann hinausgehen und wissen, dass wir es (nur) gemeinsam schaffen. Je mehr Regentropfen bei uns ausbleiben, je höher sich also ihre Drop-Out-Rate steigert, und je rascher zugleich die Eisberge im Meer verschmelzen – umso weiter steigert sich die Drop-Out-Rate jener Menschen, die es nicht mehr durch die Steppen, Wüsten, Meere, …und durch die Kriegsgebiete und Schlepperrouten dieser Erde schaffen.
Im Anschluss gab es eine Gesprächsrunde zwischen dem Ensemble und den ca. 50 Zusehenden. Dabei wurde über die Situation zum Klimawandel generell und zum Umgang mit Wasser im Speziellen eingegangen.