Klimaradeln durch den Zukunftsgarten Thayaland

Die dritte Ausfahrt fand am 25. August statt, organisiert und geleitet von Otmar Schlager in seiner Funktion als Manager der KLAR Thayaland, eine von mittlerweile 44 Klimawandel-Anpassungs-Modellregionen in Österreich. Bei dieser Fahrt ging es darum, die Auswirkungen des Klimawandels zu „sehen“ und führte über die Ruinenr-Rad-Route, die eben-falls in das mittlerweile international bekannte Erfolgsmodell Thayarunde eingebunden ist.

Gestartet wurde um 14 Uhr bei der Burg Karlstein mit acht Teilnehmern zwischen 40 und 60 Jahren. Recht rasch machte man sich auf den Weg Richtung Speisendorf und Liebnitz. Das Wetter war sehr angenehm warm, der Himmel etwas bewölkt. Vorbei an der Ruine Buchenstein ging es durch das Land, auf Schotterwegen, schönen Alleen, durch Dörfer mit dem romantischen Flair, an denen der Zahn der Zeit nagt. Bei Liebnitz wurde die Bundesstraße gequert Richtung Aigen, von wo aus die Route direkt zur Burgruine Kollmitz führt. In familiärer Atmosphäre konnte in der praktischen Jausenstation verweilt werden, indes so manches E-Bike nachgeladen wurde.

Sinniert wurde bei Limonade und Jausenbrot über die Fähigkeit, den Klimawandel zu „sehen“. Das Problem sei, so KLAR-Manager Otmar Schlager, „dass Viele, vor allem die jüngeren Menschen, gar nichts anderes mehr kennen und deshalb den Wandel nicht „sehen“ können“. Auch in diesem Bezug scheint ein Generationendialog angebracht, aber auch die Notwendigkeit klar, den Menschen die Möglichkeiten zu bieten, in geselliger Atmosphäre in das Landesinnere zu fahren und die Augen zu öffnen.

Von alten Buchen und Eichen umstanden ist der schmale Radweg, der von der Ruine weiter bis Modsiedl führt. Hier haben vor allem jene ihr Können unter Beweis gestellt, die ohne elektronische Unterstützung die kurzen steilen Abschnitte, die engen geschotterten Kurven des wohl anschaulichsten Abschnitts der Route gemeistert haben. Von einem „Hintaus“ zum Nächsten geht es in Windeseile bis Modsiedl, vorbei am Genusshof Theurer und seiner weithin bekannten Haselnussplantage. Kurz wird gehalten und die eindrucksvolle gärtnerische Leistung begutachtet. Man kommt aus dem Wundern nicht heraus: Der Klimawandel hinterlässt so viele Fragezeichen bei uns Menschen, dass – wohin das Auge auch reicht – sich Themen auftun, die abgrundtief erscheinen. Ob nun eine Landwirtschaft künftig gut geheißen werden könne, welche auf zusätzliche Bewässerung angewiesen ist? Zweifelsfrei gilt es, lokale Bewässerungstechniken und Maßnahmen zum Halten des Wassers im Boden aufzubauen, anstatt große Bewässerungskanäle von der Donau ins Waldviertel hoch zu ziehen. Nebenbei bemerkt: Das Ökosystem Mischwald und der Wasserkreislauf sind eine untrennbar miteinander verbundene Einheit.

Von Raabs aus führt die Thayarunde zurück bis Karlstein, die Teilnehmer verabschiedeten sich bereits an verschiedenen Wegpunkten, mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht. „Es ist zu wünschen, dass sehr viele Menschen die Vorzüge des Zukunftsgarten Thayaland per Rad „erfahren“ und sich dabei durch ihre Beschäftigung mit der Natur und dem voranschreitenden Klimawandel zum Umdenken und „Umtun“ anregen lassen.“ – so KLAR-Manager Otmar Schlager.

In dieser Radsaison wird noch eine weitere Pionierfahrt stattfinden. Hier können wir am 7. September die Teiche-Radroute zum Thema „Hören“ unternehmen. Anmeldungen werden gerne telefonisch von Otmar Schlager entgegen genommen unter der Telefonnummer: 02842/21800-15 oder 0650/4087200.