St. Bernhard, Röschitz, Langau, Meiseldorf, Pernegg, Röhrenbach und Burgschleinitz

Rund 160 Personen besuchten Info- und Filmabende in den oben genannten Orten. Es ist KLAR und unumstritten, dass der Klimawandel sichtbar für ALLE geworden ist. Stürme, Trockenheit, Extremniederschläge, Hitzephasen und milde Winter aber auch unangenehme Neulinge in unserer Pflanzen- und Tierwelt werden für uns immer deutlicher erkennbar. Daher ist neben aktivem Klimaschutz nun auch die Klimawandel-Anpassung dringend angesagt. 10 Maßnahmen sollen helfen, die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern und die sich eröffnenden Chancen zu nutzen. Diese Maßnahmen umfassen Aktivitäten in den Bereichen Wasser, Forst, Feld, Garten, Ernährung, Gesundheit, Wohnen, Mobilität, Gewerbe, Industrie, Tourismus, Kultur und Sport bzw. Freizeit. Ein sehr vielfältiges und breites Spektrum, das eine große Menge von BürgerInnen aktivieren soll, sich aktiv einzubringen.Unter den Mottos “KLAR im Klima! Mitmach- und Infoabend für die KLAR-Region Horn” und “Unsere Gemeinde im Klimawandel” wurden neben aktuellen Präsentationen und Diskussionen zu den Themen Klimawandel und Klimaschutz, auch klimarelevante Filme gezeigt. Organisiert und betreut wurde die Veranstaltung von der Energieagentur der Regionen in Zusammenarbeit mit Claudia Hohenecker.
Die Bürgermeister der (Markt)gemeinden:

  • St. Bernhard-Frauenhofen – Herr Josef Gundinger
  • Röschitz – Ing. Christian Krottendorfer
  • Langau – Ing. Franz Linsbauer
  • Meiseldorf – Ing. Nikolaus Reisel
  • Pernegg – (Vize) Andreas Nendwich (selbst aktiver und engagierter Landwirt)
  • Röhrenbach – Mag. Gernot Hainzl
  • Burgschleinitz – Leopold Winkelhofer

…eröffneten jeweils  den Abend mit der Begrüßung der anwesenden Personen. Anschließend wurde in St. Bernhard und Röschitz der Dokumentarfilm “Die Zukunft pflanzen” der Filmautorin Marie-Monique Robin; in Langau die deutsche Doku “Climate Warriors” von Carl-A. Fechner; in Meiseldorf „We Feed The World“ von Erwin Wagenhofer; in Pernegg “Die 4. Revolution” von Carl-A. Fechner; in Röhrenbach und Burgschleinitz „Das Geheimnis der Bäume“ des französischen Filmemachers und Antarktisforschers Luc Jacquet gezeigt.

“Die Zukunft pflanzen” – Marie-Monique Robin
Ist eine Versorgung der gesamten Erdbevölkerung mit biologisch produzierter Nahrung auch noch in 30 Jahren möglich? Davon ist die Filmemacherin Marie-Monique Robin überzeugt und zeigt in diesem hochrelevanten Film anhand von Beispielen aus aller Welt, dass durch eine Umstrukturierung der Lebensmittelkette, ökologische Landwirtschaft und eine neue Rolle der Bauern der Lebensmittelkrise entgegengewirkt werden kann.

“Climate Warriors” – Carl-A. Fechner
Die Dokumentation zeigt, wie die Energiewende tatsächlich weltweit gelingen kann. Der Film gibt den Menschen eine Stimme, die unermüdlich für eine nachhaltige und gerechte Zukunft kämpfen. Sie glauben an die Möglichkeit einer Energie-Revolution.

 „We Feed The World“ – Erwin Wagenhofer
Diese Doku beschäftigt sich thematisch mit den Ursachen und Auswirkungen der Globalisierung am Beispiel der Nahrungsmittelproduktion für die Europäische Union. Wagenhofer durchleuchtet in verschiedenen Abschnitten die unterschiedlichen Formen der weltweit industriell organisierten Rohstoffgewinnung, Produktion, Handel, Transport, Entsorgung und die Benutzung von Gentechnologie durch Lebensmittelkonzerne.

“Die 4. Revolution” – Carl-A. Fechner
Darin wird gezeigt, wie die weltweite Gemeinschaft allein mit erneuerbarer Energie versorgt werden könnte. Der Filmtitel spielt auf die Fortführung technischer Revolutionen der Vergangenheit an: Nach der Agrarrevolution, der Industriellen Revolution und der Digitalen Revolution folge als vierte Revolution die Energiewende. Der Film stellt in einer mitreißenden Dramaturgie faszinierende Protagonisten aus der ganzen Welt vor, die Lösungen für die sich abzeichnende Krise anbieten und Hoffnung auf eine nachhaltige Zukunft machen.

„Das Geheimnis der Bäume“ – Luc Jacquet
Die Doku basiert auf der Idee des Botanikers Francis Hallé, der viele Jahre damit verbracht hat, die Regenwälder zu studieren und die Geheimnisse des Zusammenwirkens von Pflanzen und Tieren zu entschlüsseln. In weiten Panorama-Aufnahmen und mikroskopischen Annäherungen bekommt der Baum als Lebenwesen Gewicht. Mithilfe der dichten Wälder in Frankreich, Peru und Gabun wird ein Blick zurück auf die Evolutionsgeschichte geworfen, aber auch die Gefahr aufgezeigt, die in der Zukunft lauert, wenn die Natur nicht besser geschützt wird.

Im Anschluss an die Filmvorführungen sprach Otmar Schlager von der Energieagentur der Regionen vor den Anwesenden über den Klimawandel, wobei er ganz besonders auf die regionalen Auswirkungen des Klimawandels einging und Maßnahmen für Klimaschutz und Klimawandel-Anpassung präsentierte, die sowohl dem Klima als auch den direkt Handelnden vor Ort zugutekommen. Konkrete und vor allem rasche Maßnahmen sind nun für den Klimaschutz und für den intelligenten Umgang mit den Veränderungen notwendig. Sie umfassen Aktivitäten in allen Bereichen des Lebens und sollen eine Vielzahl von Menschen aktivieren, sich einzubringen.
Claudia Hohenecker moderierte abschließend eine sehr angeregte Diskussionsrunde, bei der die Anwesenden nicht nur Fragen stellten, sondern auch unterschiedliche Anliegen formulierten sowie eigene Ideen und Vorschläge vorbrachten, um dem Klimawandel und seinen Auswirkungen entgegenzuwirken. Hierbei brachten sich die Anwesenden sehr interessiert und engagiert in die Diskussion ein.

Röschitz:
Konkrete Projekte gibt es in der Gemeinde mit dem Anlegen neuer Teiche an geeigneten Versuchsstandorten vor allem im Bereich Bewässerung. Auch das Thema Artenvielfalt stieß auf großes Interesse. Hierzu gibt es Ideen, Saatgutmischungen zu verteilen, Windschutzgürtel zur Verminderung der Erosion durch Wind anzulegen sowie den Informationsaustausch zwischen erfahrenen Imkern und neuen interessierten Imkern zu fördern. Um auch das Kochen mit regionalen Zutaten zu forcieren, werden bereits spezielle Kochkurse angeboten. Vorgestellt wurde auch ein weiteres, bereits begonnenes, generationsübergreifendes Projekt: die Pflanzung von 12 Bäumen, bei dem der Seniorenbund und die Landjugend zusammen arbeiten.

Langau:
Schwerpunkte waren hier vor allem die Themen Wassernutzung und Wassersparen, Ernährung, Gesundheit, Artenvielfalt und Mobilität.
So bestehen beispielsweise zum Thema Wasser die Überlegung, an geeigneten Versuchsstandorten Teiche zur Bewässerung anzulegen. Die Wasserfläche im Gemeindegebiet beträgt derzeit rund 24 ha. Auch Richtung Tschechien sind Teiche vorhanden; eine Kooperation mit Partnern im Nachbarstaat wäre hier denkbar. Auch das Anlegen neuer Teiche in Waldnähe wurde in der Diskussion in Erwägung gezogen, da die Bäume sehr unter der Trockenheit leiden.
Um die Artenvielfalt zu stärken, wurden ebenfalls Überlegungen diskutiert, wie das Anlegen breiterer Wege und das Bepflanzen der Randbereiche mit Klee, die Errichtung von Totholzplätzen im Wald sowie die Anlage von Versuchsflächen im Wald, um herauszufinden, welche Baumarten (auch exotische) am besten gedeihen.
Um das Kochen mit regionalen Produkten zu fördern, ist das sogenannte „Langauer Menü“ geplant. Dahinter steht die Idee, in jeder Gemeinde Menüs zusammenstellen, die nur mit Produkten aus der Gemeinde zubereitet werden können, diese in einem Kochbuch zusammenzutragen und natürlich auch gemeinsam zuzubereiten.
Vielfältige Anregungen wie Infotafeln zur Sensibilisierung für den Klimawandel am Bahnhof, der Ausgangspunkt für zahlreiche Radtouristen ist, sowie die Errichtung von Schattenplätzen und Trinkwasserstellen, rundeten diesen informativen Abend ab.

Meiseldorf:
Gesprächsschwerpunkte an diesem Abend waren die Themen Wassernutzung und Wassersparen, Gesundheit, Artenvielfalt und Ernährung. Ein intensiv besprochenes Kapitel zum Thema Ernährung war die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln. In der Gemeinde gibt es seit kurzem einen neuen Nahversorger. Dieser bietet in einer „regionalen Ecke“ Produkte aus der Umgebung an. Der Laden wird von der Bevölkerung sehr gut angenommen. Die regionale Ecke soll ausgeweitet werden. Seitens der Anwesenden wurde angeregt, Erkundigungen einzuholen, wie regionale Produkte gut vermarktet werden können. Vor allem in Richtung der KundInnen bzw. der Bevölkerugn generell soll aktiv Information und Motivation für die regionalen Lebensmittel voran getrieben werden. Vielfältige Anregungen wie Klimawandel-Radtouren, eine Kleidertauschbörse oder ein Repair-Cafe, in dessen Rahmen gemeisam Gegenstände repariert werden können, rundeten diesen informativen Abend ab. (Bild: Bgm Reisl aus Meiseldorf + das aktive Team)

Pernegg:

Röhrenbach:

Burgschleinitz:
Der Schwerpunkt lag auf den Themen regionale Ernährung und regionaler Einkauf. Da die Gemeinde aus zahlreichen durchwegs kleinen Ortschaften besteht, befinden sich im gesamten Gemeindegebiet keine Lebensmittelgeschäfte. Die Bevölkerung ist somit gezwungen, für Einkäufe in umliegende Gemeinden zu fahren. Als eine Möglichkeit wurde angesprochen, dass die Gemeinde regional produzierte Lebensmittel zwecks Direktvertrieb auf der Webseite der Gemeinde in die virtuelle Auslage Stellen könnte. Zum Thema „Regionale Obstsorten“ bietet sich eine große lokale Baumschule als Partner an. Mit dem Kauf mehrerer Spitzäcker, auf denen diverse regionale Sorten von Getreide, Obst und Gemüse für Demonstrationszwecke angebaut werden, startet die Gemeinde ein hochinteressantes Projekt.

 

Webseiten
Gemeinde St. Bernhard-Frauenhofen: http://www.stbernhard.at/
Marktgemeinde Röschitz: http://www.roeschitz.at/
Marktgemeinde Langau: http://www.langau.at/
Gemeinde Meiseldorf: https://www.meiseldorf.gv.at
Pernegg http://www.pernegg.info/
Röhrenbach http://www.roehrenbach.gv.at/
Burgschleinitz http://www.burgschleinitz-kuehnring.at

EAR: http://www.energieagentur.co.at/